Makroökonomisches Profil
Mauritius, eine starke Volkswirtschaft
Mauritius hat eine dynamische Wirtschaft mit einer eindrucksvollen Historie nachhaltigen Wachstums. Mit seinem technologieorientierten Ansatz setzt sich das Land an die Spitze in Afrika.
Nachhaltiges Wachstum
Weltrekord: Keine Rezession in 39 Jahren
Mauritius gehört zu den sehr wenigen Ländern in der Welt, die über mehr als drei Jahrzehnten ein ununterbrochenes jährliches Wirtschaftswachstum verzeichnen. Von 1981 bis 2019 gab es keine Rezession in Mauritius.
Zwischen den 1980ern und 2000 verzeichnete Mauritius ein robustes Wirtschaftswachstum, welches das Land in die Riege der Länder mit Upper Middle-Income Status aufrücken ließ. In dieser Zeit gab es in Mauritius Vollbeschäftigung, und die Löhne zogen relativ zu anderen Ländern an. Dies führte zu einem Übergang von einem arbeitsintensiven zu einem kapitalintensiven Wirtschaftsmodell.
In den letzten 15 Jahren war die Wachstumsrate im Vergleich zu anderen Ländern relativ stabil. Selbst während der globalen Finanzkrise des Jahres 2009 war das Wachstum nur geringfügig abgeschwächt.
Als Folge der Covid-19-Pandemie und Corona-Maßnahmen haben Wirtschaft und Staatsfinanzen erheblich gelitten. Das Bruttoinlandsprodukt ist um 14,7% gefallen, wofür vor allem der massive Einbruch beim Tourismus und Gaststättengewerbe verantwortlich ist. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 9,2 % (ohne Stützungsmaßnahmen läge sie bei ca. 20%). Die Staatsverschuldung hat sich in 2019/20 von 65% auf 95% des BIP erhöht. Die Auslandsverschuldung nahm von 15% auf 20% zu.
Das Haushaltsdefizit im Fiskaljahr 2021/22 soll 5% betragen, was im derzeitigen Umfeld als positiv zu werten ist. Die Wirtschaft soll sich stark erholen; geplant ist ein BIP-Wachstum von 9%.
Für 2021 erwartet der World Economic Outlook des IWF ein Wachstum von 6,6 %. Der African Economic Outlook prognostiziert für die Jahre 2021 und 2022 ein durchschnittliches BIP-Wachstum von 7,1 %.
Wirtschaftsstruktur
Breit diversifiziert
Mauritius ist ein Land im oberen mittleren Einkommenssegment mit Wirtschaftsaktivitäten, die sehr gleichmäßig über viele Sektoren verteilt sind. Das macht die Volkswirtschaft robust und wenig anfällig gegenüber potentiellen externen Schocks.
- Primärer Sektor (Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischwirtschaft, Bergbau): 4 %
- Sekundärer Sektor (Industrie): 21,8 %
- Tertiärer Sektor (Dienstleistungen): 74,1 %
Andere aggregierte Zahlen:
- Exportorientierte Unternehmen: 4.9%
- Tourismus: 8,0%
- ICT: 5,6%
- Global Business: 5,7%
Prozentuale Verteilung der Bruttowertzuwächse nach Industriegruppen zu aktuellen Preisen, 2017
(Datenquelle: Statistics Mauritius, unter der Ägide des Ministeriums für Finanzen und wirtschaftliche Entwicklung)
Schlüsselsektoren
Finanzdienstleistungen gehören die Zukunft
Aktivitäten im Finanz- und Versicherungsbereich zeigten in 2018 das stärkste Wachstum, gefolgt von ICT, Tourismus und Handel.
Wachstumsraten der wichtigsten Wirtschaftssektoren in 2018
(Quelle: Financial Services Commission, Mauritius)
Makroökonomische Indikatoren
Finanzielle Situation
Die Wirtschafts- und Finanzdaten zeigen deutlich, dass sich Mauritius vor der Corona-Pandemie in einer finanziell gesunden Situation befand; seit 2020 haben sich manche Daten jedoch verschlechtert:
-
- Bevölkerung: 1,38 Millionen Einwohner (Jul 2021e)
- Wirtschaftswachstum (BIP): -14,9 % (2020)
- BIP pro Einwohner (Kaufkraftparität): 22.989 USD (Dez 2019)
- Inflation 2,4% (Mai 2021)
- Budgetdefizit (% vom BIP): 13,6 % (Dez 2020)
- Öffentliche Verschuldung (% vom BIP): 73,4% (Dez 2020)
- Auslandsverschuldung (% vom BIP): 30,9 % (Mär 2021e)
- Konsumentenpreisindex: +3,2 % (2018e)
- Sparquote (% vom BIP zu Marktpreisen): 10,9 % (2017)
- Hauptimportländer: China 17 %, Indien 14 %, Südafrika 8,2 %, VAE 7,4 %, Frankreich 7,1 % (2019)
- Hauptexportländer: Frankreich 13 %, Vereinigtes Königreich 11 %, Südafrika 11 %, USA 11 %, Madagaskar 7,1 %; Italien 5,5 %, Spanien 4,5 % (2019)
- Devisenreserven inklusive Gold: 7,59 Milliarden USD (Mai 2021)
- Importdeckung durch Währungsreserven und Gold: 20 Monate (2021e)
- Arbeitslosenquote: 6,65 % (2019)