Die Geschichte von Mauritius

Bevor die unbewohnte Insel erstmals durch die Niederländer besiedelt wurde, ist Mauritius bereits von den Arabern und Portugiesen besucht worden. Anschließend wurde Mauritius zunächst von den Franzosen und später von den Briten erobert, bevor das Land im Jahr 1968 unabhängig wurde.

Gedenkstätte bei Grand Port, Mauritius

Gedenkstätte bei Grand Port

Frühe Besuche durch arabische und portugiesische Segler

Die Insel Mauritius war unbewohnt, als es im Mittelalter zu den ersten dokumentierten Besuchen durch arabische Seeleute kam. Im Jahr 1507 errichteten portugiesische Seefahrer eine temporäre Basis für Besucher.

Kolonisierung durch die Holländer und Franzosen

Die Kolonialgeschichte begann allerdings erst in 1598, als eine niederländische Schwadron in Grand Port landete. Die Niederländer siedelten in Mauritius von 1638 bis 1710 und gaben die Insel dann auf.

Frankreich übernahm die Kontrolle von Mauritius im Jahr 1715 und benannte die Insel in „Isle de France“ um. Zu dieser Zeit kontrollierten die Franzosen bereits die Nachbarinsel Île Bourbon (heute La Réunion). Während der napoleonischen Kriege focht die britische Royal Navy gegen die Rückzugsbasis französischer Korsaren in Mauritius. 1810 kam es zur erfolgreichen Invasion. Die Franzosen kapitulierten unter der Bedingung, dass den Siedlern erlaubt würde, ihre Ländereien zu behalten sowie die französische Sprache und Frankreichs Gesetze in Straf- und zivilen Angelegenheiten weiter zu benutzen.

Die Tatsache, dass sich große Ländereien in Mauritius immer noch im Eigentum einer kleinen Anzahl alteingesessener franko-mauritischer Familien befinden, kann ebenso auf dieses historische Ereignis zurückgeführt werden wie die weite Verbreitung der französischen Sprache im Alltag und in den Medien.

Übernahme durch die Briten

Die britische Administration führte zu schnellen sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen. Englisch wurde zur Amtssprache, und der alte Name Mauritius wurde wieder eingeführt.

Nachdem die Sklaverei 1835 abgeschafft worden war, benötigten die Pflanzer eine große Anzahl von Gastarbeitern, die aus Indien herangeschafft und zur Arbeit in den Zuckerrohrfeldern verpflichtet wurden. Die Nachkommen von diesen Gastarbeitern machen heute 50 % der mauritischen Bevölkerung aus.

Während des Ersten Weltkriegs erfuhr Mauritius eine Periode großen Wohlstands aufgrund eines Booms bei den Zuckerpreisen. Im Zweiten Weltkrieg hingegen litt die Bevölkerung unter den sich verdoppelnden Rohstoffpreisen, und es kam zu zivilen Unruhen.

Unabhängigkeit

Im Jahr 1968 wurde Mauritius unabhängig, wobei die britische Königin Elisabeth II bis zum Jahr 1992 als Königin von Mauritius das Staatsoberhaupt blieb. Seitdem ist Mauritius eine Republik innerhalb des Commonwealth of Nations.

Die Religionen in Mauritius

Gläubige von drei Weltreligionen koexistieren friedlich auf einer dicht bevölkerten Insel:

  • Hindus 50 %
  • Christen 33%
  • Muslime 16%
  • Andere 1%

 

Shiva-Statue in Grand Bassin am Ganga Talao Lake, Mauritius

Mangal Mahadev, eine 33 m hohe Statue von Shiva in Grand Bassin am Ganga Talao Lake

Saint Louis Kathedrale in Port Louis

Saint Louis Kathedrale in Port Louis, erbaut 1814/15